Bergwerk-Unglück in der Türkei – DIE LINKE. Dinslaken fordert Aufklärung

DIE LINKE. Dinslaken

Nach dem sich am Dienstag, den 13. Mai 2014, ein großes Unglück im Kohlebergwerk in der Türkei ereignete, sind nach bisherigen Angaben 205 Bergarbeiter ums Leben gekommen und mehrere hundert verletzt worden.

In Soma, einer westlich in der Türkei gelegenen Provinz, brach in der Zeche aufgrund der Explosion des Trafos Feuer aus und begrub mehrere hunderte Arbeiter. Ca. 780 Menschen sollen zum Zeitpunkt des schrecklichen Ereignisses unter Tage gewesen sein. Die, die sich retten konnten, wurden von ihren Verwandten unter Tränen aufgenommen und in die Krankenhäuser gebracht. Einige der geretteten starben noch im Krankenhaus wegen Vergiftungen und Atemnot. Die schutzlosen und hilfslosen Arbeiter waren der Ausbreitung der giftigen Stoffe wie Kohlenmonoxid und Kohlendioxid ausgeliefert. Die Bergungsarbeiten dauern noch an, viele der begrabenen Bergarbeiter können nicht geborgen werden, da sie bis zu 4 km entfernt vom Eingang der Grube fest stecken.

Ist das ein Arbeitsunglück oder ein vorhersehbares Ereignis gewesen? Diese Frage stellen sich viele Menschen. Der Defekt des Trafos war vorher bereits bekannt, trotzdem wurden die Arbeiter aufgefordert, ihre Arbeit unverändert aufzunehmen. Die Arbeitsbedingungen in der Zeche haben seit Jahren viele Lücken und Mängel. Die Schwerstarbeit für einen Hungerlohn unter mehrfachen Verstößen gegen die Sicherheitsbestimmungen und dem Einsatz veralteter Arbeitsgeräte wurden nicht nur von der  türkischen Regierung gefördert, sondern auch von Deutschland. Cigdem Kaya von DIE LINKE. Dinslaken kommentiert dazu: „Die Türkei wird als Energiedrehscheibe  für die Importe von Energie nach Deutschland genutzt und hat sich in dem türkisch-deutschen Energiewirtschaftsmodell bereits etabliert. Wenn deutsche Unternehmen im türkischen Energiesektor vertreten sind, so haben sie auch die Verpflichtung für sichere und humane Arbeitsbedingungen für die Arbeiter in den Bergwerken zu sorgen“. Energiekonzerne wie STEAG, RWE aber auch die türkische Siemens- Tochter sind an mehreren größeren Energieprojekten in der Türkei beteiligt und investieren Millionen in die Energiegeschäfte. Gerd Baßfeld, Bürgermeisterkandidat von DIE LINKE. Dinslaken schließt mit den Worten ab: „Es ist eine Tragödie, dass die kapitalistischen Interessen und Profite der Unternehmer und Staaten vor dem Wohl und der Gesundheit der Arbeiter stehen. Nun muss eine unabhängige Untersuchung eingeleitet werden, um die Schuldigen ausfindig zu machen und zu ahnden, sowohl auf türkischer als auch auf deutscher Seite.“